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German Bach Quotes from Frederick II to Felix Mendelssohn-Bartholdy

Frederick II (1720-1785), Count of Hesse-Kassel
John Eliot Gardiner (b. 1943), English conductor
Ernst Ludwig Gerber (1746-1819), German composer and writer
Johann Mattias Gesner (1691-1761), Headmaster of St. Thomas in Leipzig
Glenn Gould (1932-1982), Canadian pianist
Hélène Grimaud (b. 1969), French classical pianist
Wilibald Gurlitt (1891-1963), German musicologist
Nicolaus Harnoncourt (1929-2016), Austrian conductor
Paul Hindemith (1895-1963), German composer and conductor
Mauricio Kagel (1931-2008), Argentinian composer
Johann Ludwig Krebs (1713-1780), German organist and Bach pupil
Johann Mattheson (1681-1764), Composer and music theorist
Felix Mendelssohn-Bartholdy (1809-1847), German composer

Frederick II (1720-1785), Count of Hesse-Kassel

Seine Füsse flogen über die Pedale, als ob sie beflügelt wären, und mächtige Klänge donnerten und füllten die ganze Kirche aus.

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John Eliot Gardiner (b. 1943), English conductor

Bach ist so vielfältig, sein Schatten ist ziemlich lang. Er inspirierte Musiker von Mozart bis Strawinsky. Er ist universal, ich glaube – Bach ist der Komponist der Zukunft.

Manchmal sage ich zum Spaß: Wenn Bach nicht im Himmel ist, dann möchte ich da gar nicht hin. Bach ist vermutlich der einzige Komponist, dessen Werk so großartig, so anspruchsvoll für den Musiker und so reich an spiritueller Kraft für Zuhörer wie Interpreten ist, dass man gern ein Jahr allein in seiner Gesellschaft verbringen möchte.

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Ernst Ludwig Gerber (1746-1819), German composer and writer

Bach nahm ihn [Heinrich Nicolaus Gerber, his father], als einen Schwarzburger, besonders gefällig auf und nannte ihn von da beständig Landsmann. Er versprach ihm den erbeteten Unterricht und fragte zugleich, ob er fleißig Fugen gespielet habe? In der ersten Stunde legte er ihm seine Inventiones vor. Nachdem er diese zu Bachs Zufriedenheit durchstudirt hatte, folgten eine Reihe Suiten und dann das temperirte Klavier.

Dies letztere hat ihm Bach mit seiner unerreichbaren Kunst dreymal durchaus vorgespielt; und mein Vater rechnete die unter seine seligsten Stunden, wo sich Bach, unter dem Vorwande, keine Lust zum Informiren haben, an eines seiner vortrefflichen Instrumente setzte und so diese Stunden in Minuten verwandelte.

Den Beschluß machte der Generalbass, wozu Bach die Albinonischen Violinsolos wählete; und ich muß gestehen, daß ich in der Art, wie mein Vater diese Bässe nach Bachs Manier ausführete, und besonders in dem Gesange der Stimmen untereinander, nie etwas vortrefflichers gehöret habe. Dies Akkompagnement was schon an sich so schön, daß keine Hauptstimme etwas zu dem Vergnügen, welches ich dabey empfand, hätte hinzutun können.

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Johann Mattias Gesner (1691-1761), Headmaster of St. Thomas in Leipzig

Dies alles würdest Du, Fabius, völlig unerheblich nennen, wenn Du, aus der Unterwelt heraufbeschworen, Bach sehen könntest – um nur ihn anzuführen, denn er war vor nicht allzu langer Zeit mein Kollege an der Leipziger Thomasschule; wie er mit beiden Händen und allen Fingern etwa unser Klavier spielt, das allein schon so viele Kitharai in sich faßt, oder jenes Grundinstrument, dessen zahllose Pfeifen von Bälgen angeblasen werden, wie er hier mit beiden Händen, dort mit schnellen Füßen über die Tasten eilt und allein gleichsam Heere von ganz verschiedenen aber doch zueinander passenden Tönen hervorbringt, wenn du ihn sähest, sag ich, wie er bei einer Leistung, die mehrere Eurer Kitharisten und zahllose Flötenspieler nicht erreichten, nicht etwa nur eine Melodie singt wie der Kitharöde und seinen eigenen Part hält,sondern auf alle zugleich achtet und 30 oder gar 40 Musizirenden diesen durch ein Kopfnicken, den nächten durch Aufstampfen mit der Fuß, den dritten mit drohendem Finger zu Rhythmus und Takt anhält, dem einen in hoher, dem andern in tiefer, dem dritten in mittlerer Lage seinen Ton angibt; wie er ganz allein mitten im Lautesten Spiel der Musiker, obwohl er selbst den schwierigsten Part hat, doch sofort merkt, wenn irgendwo etwas nicht stimmt; wie er alle zusammenhält und überall abhilft und wenn es irgendwo schwankt, die Sicherheit wiederherstellt; wie er den Takt in allen Gliedern fühlt, die Harmonien alle mit scharfem Ohre prüft, allein all Stimmen mit der eigenen begrenzten Kehle hervorbringt. Sonst ein begeisterter Verehrer des Altertums, glaub’ ich doch, daß Freund Bach allein, und wer sonst ihm vielleicht ähnlich ist, den Orpheus mehrmals und den Arion zwanzigmal übertrifft.

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Glenn Gould (1932-1982), Canadian pianist

Meine Liebe zu Bach ließ mich Musiker werden. Alles was mich interessierte, war von ihm geprägt.

Es ist kaum vorstellbar, dass der größte Musiker der Geschichte, dessen Werk uns noch heute magnetisch anzieht und der Maßstab der musikalischen Kunst der letzten zwei Jahrhunderte ist, mit seiner Musik keine Wirkung erzielte, bei Musikern und Publikum seiner Zeit.

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Hélène Grimaud (b. 1969), French classical pianist

Wenn ich an Bachs Musik denke, dann habe ich das Gefühl, dass Gott Bach eine Menge schuldet. Ohne ihn wüssten viele Menschen nicht, dass Gott existiert.

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Wilibald Gurlitt (1891-1963), German musicologist

Die Bedeutung der Lehrwerke aus Bachs Köthener Zeit besteht zunächst darin, daß in ihnen schöpferische Beispiele (exempla), Muster, Vorprägungen des rhythmischen, melodischen und harmonischen Grundstoffes geboten werden zum Aneignen und Abscreiben, Nachbilden und Abwandeln – Vorlagen, die durch die Außergewöhnliche Phantasie-, Bau- und Prägekraft Bachs sich hoch über die Menge zweckverwandter, oft trockener Lehrbeispiele der Zeitgenossen erheben.

Die handwerkliche Meisterlehre Bachs lebt in diesen Köthener Werken, besonders im Ersten Teil des “Wohltemperierten Klaviers”, bis heute unvermindert fort und wird fortleben bis in die fernsten Musikergenerationen.

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Nicolaus Harnoncourt (1929-2016), Austrian conductor

Bach hat praktisch alles verwendet was in seiner Zeit greifbar war, aber Bach hat alles was es gab so zusammengefasst, dass man wieder den Eindruck hat, es ist alles wöllig neu. Und auch: Einerzeits – streng nach den Regeln, anderzeits – unglaublich kühn, alle Regeln überschreiten. Also, da ist er und Mozart auf einem einsamen Wolke.

Vom Künstler Bach weiß ich sehr viel, vom Menschen Bach weiß ich überhaupt nichts. Ich weiß nicht ob er überhaupt religiös war. Ich weiß dass er eine unfassbare Genie war, das Werke hervorgebracht hat, wo man sich eigentlich nicht vorstellen kann wie das in ein Menschengehirn – in ein Menschen Inneren – entstehen kann.

Nachdem ich Musiker bin, gibt es einige von den allergrößten Werken, von denen man nur einfach stumm und sprachlos ist. Ich kann gar nicht sagen was für eine Bedeutung es hat, weil die Wörte würden lächerlich sein.

24 HOURS BACH (28 JULY 2000) – 250TH BACH ANNIVERSARY
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Paul Hindemith (1895-1963), German composer and conductor

Ist es einer Musik gelungen, uns in unserem ganzen Wesen nach dem Edlen auszurichten, so hat sie das Beste getan. Hat ein Komponist seine Musik so weit bezwungen, dass sie dieses Beste tun konnte, so hat er das Höchste erreicht. Bach hat dieses Höchste erreicht.

Es ist also dies das Wertvollste, was wir mit Bachs Musik geerbt haben: die Schau bis ans Ende der dem Menschen möglichen Vollkommenheit; und die Erkenntnis des Wegs, der dahin führt.

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Mauricio Kagel (1931-2008), Argentinian composer

Es mag sein, dass nicht alle Musiker an Gott glauben;
an Bach jedoch alle.

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Johann Ludwig Krebs (1713-1780), German organist and Bach pupil

Die Fuge ist wegen des Themas B-A-C-H berühmt. Welche der Verfasser auf der Orgel ausgeführt, da man ihm sagte, daß der alte Sebastian Bach in der Kirche sey.

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Johann Mattheson (1681-1764), Composer and music theorist

Ich habe von dem berühmten Organisten von Weimar, Herrn Joh. Sebastian Bach, Sachen gesehen, sowohl für die Kirche, als für die Faust, die Gewiß so beschaffen sind, daß man den Mann hoch aestimiren muß.

Ich errinnere mich, und es wird sichs noch wol eine gantze zahlreiche Gemeine erinnern, daß vor einigen Jahren ein gewisser grosser Virtuose [Bach], der seitdem, nach Verdienst, zu einem ansehnlichen Cantorat [St. Thomas in Leipzig] befördert worden, sich in einer nicht kleinen Stadt [Hamburg] zum Organisten angab, auf den meisten und schönsten Wercken tappfer hören ließ, und eines jeden Bewunderung, seiner Fertigheit halber, an sich zog;

es meldete sich aber auch zugleich, nebst andern untüchtigen Gesellen, eines wohlhabenden Handwercks-Mannes Sohn an, der besser mit Thalern, als mit Fingern, præludiren kunnte, und demselben fiel der Dienst zu, wie man leicht erachten kann: unangesehen sich fast jedermann darüber ärgerte.

Es war eben um die Weih-Nacht-Zeit, und der beredte Haupt-Prediger [Erdmann Neumeister, Chief preacher at St. Jakobi Church in Hamburg 1715-1756], welcher gar nicht mit in den Simonischen [buying or selling church offices] Rath gewilliget hatte (…)

Er [Neumeister] glaube gantz gewiß, wenn auch einer von den Bethlemitischen Engeln vom Himmel käme, der göttlich spielte, und wollte Organist zu St. J. werden, hätte aber kein Geld, so mögte er nur wieder davon fliegen.

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Felix Mendelssohn-Bartholdy (1809-1847), German composer

Und daß ich gerade jetzt mehrere geistliche Musiken geschrieben habe, das ist mir ebenso Bedürfnis gewesen, wie es Einen manchmal treibt, gerade ein bestimmtes Buch, die Bibel, oder sonst was zu lesen, und wie es Einem nur dabei recht wohl wird. Hat es Ähnlichkeit mit Seb. Bach, so kann ich wieder nichts dafür, denn ich habe es geschrieben, wie es mir einmal bei den Worten so zu Muthe geworden ist, wie dem alten Bach, so soll es mir so lieber sein. Denn du wirst nicht meinen, daß ich seine Formen copire, ohne Inhalt; da könnte ich vor Widerwillen und Leerheit kein Stück zu Ende schreiben.

excerpt from a letter (15 July 1831)


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